Programm der Wandervögel I/2002

Liebe Wandervögel

das Wanderjahr 2001 liegt hinter uns und wir können uns bereits auf die Fortsetzung freuen. Hoffen wir, dass es uns 2002 wiederum viel Wetterglück und auch ausserhalb der Wanderfahrten viel Glück bringt. Dies jedenfalls wünsche ich allen Empfängern dieser Zeilen.
Für das neue Jahr sind bereits die ersten fünf Wanderungen vorbereitet worden; die restlichen Termine werden wir jedenfalls auch noch füllen können. Bevor ich aber auf diese Termine eingehe, weise ich nochmals auf Samstag, 19. Januar 2002, FAMI Munotiae im Casino zu Schaffhausen hin. Am grössten Anlass der Verbindung dabei zu sein, ist ja selbstverständlich! Für uns aber beginnt der Ernst des Lebens schon früher:

Mo, 07.01.02: Autour du lac de Pfäffikon

Treffpunkt 10.35 Uhr Bahnhof Pfäffikon ZH. Leitung Piano. Die Schaffhauser Bahnfahrer haben das Recht und die Möglichkeit, schon vor der Wanderung einen Kaffeehalt einzuschalten. Wir können dann nur hoffen, dass das Schilf hoch genug steht…. Auf dringenden Wunsch etlicher Teilnehmer hin hat sich der Wanderleiter ausnahmsweise zur Durchführung im Schweizer Dialekt entschieden. Der Dictionnaire kann also zu Hause bleiben. Wir bewegen uns im Uhrzeigersinn um den See herum, nicht ohne dem römischen Kastell die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Die kurze Wanderung trägt der bestellten Kältewelle Rechnung. Ob wir die Abkürzung gleich quer über den See und zurück nehmen können, hängt von Petrus ab. Und spätestens im «Hecht» sollte es jedem gelingen, seine Neujahrswünsche an alle Mitwandervögel loszuwerden.

Mo, 04.02.02: Von Wetzikon nach Rüti

Treffpunkt Wetzikon Bahnhof 09.15 Uhr. Leitung Glad. Schon der Start ist hinter den sieben Gleisen. Kein Wunder, dass wir dann einer Nostalgie-Bahnspur folgen. Die Drumline sind für die zu wählende Schuhausrüstung nicht so entscheidend wie die Moore, die wir anpeilen. Beim Mittagessen und am Nachmittag sind selbstverständlich Webstübelerwitze willkommen, auch wenn der Grossteil der Anzutreffenden wohl wenig mit Basler Dialekt anzufangen weiss. Ich freue mich jedenfalls auf Glads kundige Führung durch ein Museum, bei dessen vorletztem Verkauf ich einmal mitwirkte…

Mo, 04.03.02: Über den Südranden

Treffpunkt 10.05 Bahnhof Jestetten (D). Leitung Oehi. Wenn Du erwartet hättest, dass es so kurz nach der Währungsumstellung durch den Eurograben geht, liegst Du völlig falsch; die Jestetter haben unsere Währung offenbar so gern, dass sie dafür einen eigenen Graben ausgehoben haben. Wahrscheinlich, weil sich im Graben dann Wasser sammelt und damit die Geldwäsche erleichtert wird… Recht früh gibt’s dann schon ein Mittagessen im wohlbekannten Rossberghof. Und via Radegg gehts ins Himmelriich, was nicht fern von Osterfingen liegen kann. Ein Zwischenhalt bei Oehi’s Rita (hoch soll sie leben…) wärmt uns wieder auf, falls der Boreas allzu sehr durch die Wälder pfeift. Übers Armenfeld (weit weg vom Himmelriich!) geht’s dann in der dritten und letzten Etappe nach Neunkirch. Damit ist ja alles klar: mit der SBB geht’s ins Ausland, mit der DB bleiben wir dann brav in der Schweiz. Es wird langsam Zeit für das Inkrafttreten der Bilateralen Verträge, wie mir scheint.

Mi, 03.04.02: Von Killwangen-Spreitenbach zum Kloster Fahr

BITTE AUSSERGEWÖHNLICHES DATUM BEACHTEN (Mittwoch)! Treffpunkt 09.30 Bahnhof Killwangen. Leitung Censor. Typisch Jurist: schon am Start wird man mit schweren Verbreche(r)n konfrontiert. Andere Munoten küssen die Wangen statt sie zu killen. Im Benediktinerinnenkloster scheint dies aber nicht üblich zu sein. Ich bitte deshalb um ein wenig Zurückhaltung. Das Kloster Fahr ist bei der Klosteraufhebung im Aargau einfach vergessen worden, da es als Exklave offenbar nicht zur Kenntnis genommen wurde. So führt uns der Probst durch (oder wohl doch nur rund um) ein funktionierendes Nonnenkloster.

Mo, 06.05.02: Im Baselbieter Jura

Treffpunkt Maisprach 09.46 Uhr. Leitung Quax. Wir starten in einer der ganz seltenen Ortschaften, die jeden Monat ihren Namen dem Kalender anpassen. Kein Wunder, dass der Maispracher Pöstler als Erfinder der PLZ gilt. Seine ist das ganze Jahr unverändert 4464, was sein Leben doch etwas vereinfacht. Im Jura geht’s dann so steil nach oben, dass wir selbst im Maien noch auf die Wintersingerhöhe geraten; die Intonierung des «Nun weht schon durch die Wälder…» ist vorprogrammiert, es sei denn, dass Röllins «Alles fährt Ski…» in einer Urabstimmung obsiegt. Und schliesslich nimmt der Schreibende überrascht zur Kenntnis, dass im Baselbiet die Buusen eggig sind und entsprechend im Posthaltestellenverzeichnis auftauchen. Jean Tinguely’s Freundin Niki ist offenbar nie hier vorbeigekommen, sonst sähen ihre Figuren doch anders aus.

Mit herzlich rot-weiss-grünen Grüssen

Euer Tardo