Programm der Wandervögel II/2001

Liebe Wandervögel

es ist ja schon erschreckend: die fortschreitende Entsohlidarisierungswelle in unserer Gesellschaft hat nun also sogar unsere Fussbekleidung erreicht. Nur mit Armierungseisen haben unsere Ängschinjööre das Schlimmste verhindern und den «Full stop» unserer Mannschaft umgehen können; gelernt ist schliesslich gelernt! Darum können wir mutig in die Zukunft blicken, vor allem aber auch, weil mittlerweile sogar die vierte Wurzel aus unserer Teilnehmerzahl noch ein ganzes Mehrfaches der Zahl 1 bildet. An neuen bestens vorbereiteten Wanderrouten fehlt es dank Eurer eigenen Phantasie nicht. Aber nun ganz konkret: bei den folgenden 4 (+ 1) Anlässen dürft Ihr mitschwitzen:

Mo, 07.05.01: Festungsmuseum Reuenthal

Leitung Pascha. Treffpunkt 09.43 Bahnhof Koblenz. Wir bewegen uns zwar nur rund 30 Minuten oberirdisch, aber dann tauchen wir (die fotokopierte Einladung lässt dies in ihrer linken oberen Hälfte erahnen) in eine düstere Zeit bezw. in den schweizerischen Untergrund ein. Für den Schreiber dieser Zeilen wird es interessant sein zu sehen, in welcher Art Grand Hotel sein Senior nicht ganz freiwillig einige hundert Nächte verbrachte. Bitte Anmeldung nicht verpassen, zur Not auch bei Tardo, so lange Pascha abwesend ist. Sonst gibts weder Spatz noch Meringue! Für Nicht-Festungswächter noch der Hinweis, dass auch bei strahlendem Sonnenschein ein Pullover wahrscheinlich nicht vergeblich mitgenommen wird; die Klimatisierung des Museums lässt etwas zu wünschen übrig.

Mo, 11.06.01: BESENBUMMEL!!! Forch-Pfannenstiel-Meilen-Zürichsee

Wieder einmal am zweiten Montag, da wir einem Feiertag ausweichen müssen. Leitung Piano. Treffpunkt 09.45 Station Forch. Mit Zwischenverpflegung von und mit Jux. Und ab Meilen werden wir bis zum Bürkliplatz plangemäss verschaukelt. Mit dem ihm eigenen Flair hat es Piano verstanden, für unsere Besen wenigstens eines der drei im letzten Jahrtausend beherrschenden K (Kinder, Küche, Kirche) leicht verdeckt in die Wanderung einzubauen, damit sie sich bei uns sozusagen heimisch und entsprechend auch wohl fühlen. Ob dem ersten Besenbummel dieses Jahrtausends auch ein zweiter folgt, wird die Zukunft weisen; diese Aussage ist ein grosser Fortschritt, habe ich doch im Vorjahr eine Zweitauflage noch im gleichen Jahrtausend ausdrücklich wegbedungen. Bitte neuen Fahrplan konsultieren!

Mo, 02.07.01: Vom Tösstal an den Pfäffikersee

Leitung: Quader. Treffpunkt 09.45 Bahnhof Rikon. Schon einen knappen Monat nach dem Pfannenstiel kommt also die Pfannenfabrik in unser Blickfeld; das nennt sich koordiniertes Vorbereiten! Ob wir in all den Tobeln, die wir durchstreifen, dann einen Tobler treffen oder eben Toblerone wandern, wird sich weisen. In «seiner» Bläsimühle halte ein ehemaliger Schaffhauser Kantilehrer (wie es heisst) eine Gublersammlung versteckt… Und zum Zmittag gibt’s Buchstabensuppe, wie der Beizenname unschwer verrät. Auch hier gilt der neue Fahrplan.

Sa, 28.07.01: Munotabend des Kantivereins in Couleur

Verschiebedatum: Samstag, 18.8.2001: Der traditionsreiche Anlass bietet uns die Möglichkeit, unsere Besen (nach dem Motto: bring all your girlfriends, preferably one at a time) ein zweites Mal mitzunehmen – die separate Einladung erfolgt rechtzeitig.

Mo, 06.08.01: Neuhaus-Römerweg-Napoleonseck-Engen

Leitung: Swift. Treffpunkt 08.55 Bushof Schaffhausen Hand aufs Herz, lieber Wandervogel: wann hast Du das letzte Mal in Kommingen einen Kaffee getrunken? Wetten, dass es sich hier für die Mehrheit um eine Premiere handelt! Ob’s echter deutscher Eichelkaffee ist, den wir dort serviert bekommen? Nur eines ist sicher: schon die Römer haben danach gelechzt! Und wenn Du neben der Identitätskarte und ein paar Märkli (das Postauto verlangt zwar nach stabilen Schweizerfranken) noch einen Rucksack voller Esswaren mitbringst (bei allfälligem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche auch in der Schweiz natürlich nur Vegetarisches unter Ausklammerung sämtlicher Milchprodukte), kann eigentlich nichts schiefgehen.

Ich freue mich, Euch auf all diesen Wanderungen anzutreffen – Ihr wisst ja: wer nie fehlt(e), darf als Anerkennung eine Wanderung organisieren! Die andern natürlich auch, müssen aber Besserung versprechen.

Mit herzlich rot-weiss-grünen Grüssen

Euer Tardo