Programm der Wandervögel II/2002

Liebe Wandervögel

Bereits liegen fünf gelungene Wanderungen des Jahres 2002 hinter uns, und Eure Unterlagen zeigen vorläufig keine Fortsetzung an. Dem muss abgeholfen werden! So bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder einmal in die Tastatur zu greifen, den Kopierer anzuheizen und der Post im Monopolbereich zu neuen Umsatzrekorden zu verhelfen. Gleich sieben Wanderungen en bloc darf ich heute ankündigen. Es ist erfreulich, mit welcher Inbrunst kürzlich um das Recht zum Organisieren einer solchen gefochten wurde. Zum Glück sind die Munoten keine schlagende Verbindung, sonst wäre in besagtem Kampf viel Blut geflossen. So aber hielten sich die Blessuren unterhalb der Grenze, die eine ärztliche Versorgung durch Ajax verlangt hätte. Psychische Schäden lassen sich am besten bei Hydro auskurieren, der dafür einen Sondertarif anwendet. Nun aber zur Sache bezw. zu den beiliegenden Wandervorschlägen, nicht ohne den Hinweis, dass ab 16.6. ein neuer SBB-Fahrplan gilt, der allfällig kleine Verschiebungen mit sich bringt. Jeder ist selber dafür verantwortlich, dass er den Startpunkt rechtzeitig erreicht, für die Heimfahrt gilt dies sinngemäss auch. Sollte es trotzdem zu Sammelklagen kommen, sind Censor und Swift bereits als Verteidiger engagiert.

Mo, 03.06.02: BESENBUMMEL! Vom Knonaueramt an den Zugersee

Treffpunkt 09.45 Uhr Bahnhof Knonau. Leitung Quader. Schon für das Auffinden des Treffpunkts muss wohl mancher die Karte zu Rate ziehen, so fremd ist uns Nordschweizern die Gegend, in der weiland Milchsuppe gelöffelt wurde. Nach der Besichtigung der Klosterkirche Frauental darf genascht werden. Man bittet, den Besen keine allzu grossen Noten mit auf den Weg zu geben. Der Zug der Munoten zu Nonnenklöstern ist nachgerade auffällig. Ich weise deshalb speziell darauf hin, dass der Austausch Besen gegen Nonne nicht vorgesehen, bei den WV verpönt ist und auch in Rom nicht gern gesehen würde. Mittagessen gibt’s nur für diejenigen, die auch bestellt haben, im Zugerland herrscht eben noch Zucht und Ordnung. Anschliessend geht es auf einem grünen Industriepfad (die beiden Begriffe scheinen mir zwar wenig kompatibel zu sein) nach Cham. Und schliesslich will im «La Villette» unser runder Quader (siehe vorherige Klammer; Havas wäre mit meinen Geometriekenntnissen wohl nicht ganz zufrieden, aber ich habe eben bei Lempel studiert) seinen Geburtstag würdig begehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Badehose nicht vergessen! ANMELDUNG an Quader nicht vergessen!

Mo, 01.07.02: Über den Laubberg nach Kaiserstuhl

Treffpunkt Bahnhof Eglisau 09.20 Uhr. Leitung Smile. Er kanns nicht lassen: auch wenn eine Staumauer ausnahmsweise nicht von ihm gebaut wurde (warum sonst betont er ihr Alter?) so kann er sie mit uns doch wenigstens besichtigen. Und wenn sie wie hier sogar in einer interessanten Bauphase steckt, ist er so oder so nicht zu bremsen und ist dies ja auch für uns ein Leckerbissen. Das Wandergebiet liegt so nah und ist uns trotzdem so fremd, oder ist schon mal einer von Euch in Zweidlen gewesen??? Und den Kaffeehalt geniessen wir nach der üblichen Referenz an die Römer bereits an einem Ort, der uns auf die gekrönten Häupter der Augustwanderung einstimmt. ID nicht vergessen.

Di, 06.08.02: Schloss Arenenberg und Schifffahrt

Treffpunkt Bahnhof Berlingen, 10.12 Uhr. Leitung Pascha. Man beachte den aus der Reihe tanzenden Termin! Wir dringen in ein Gebiet vor, das jedem Schlosser Freude macht: lauter Schlösser säumen den Weg. Auf der Sandegg steht aber keines; na klar doch, wer würde denn ein Schloss auf Sand bauen wollen! Mit Schloss Arenenberg besuchen wir die zeitweilige Bleibe eines ehemaligen lokalen Feuerwehrkommandanten, der es dann etwas weiter weg zu noch höheren Weihen gebracht hat. Sein Konterfei war zur Zeit der Lateinischen Münzunion in unseren Breitengraden so beliebt, dass ihm mittlerweile ein Museum eingerichtet wurde, das wir genauestens erkunden wollen. Bei der Wahl des Verpflegungsorts passen wir uns den Kleidungsgewohnheiten des ehemaligen Schlossherrn an. Anschliessend gehts mit der (Yellow Sub-)Marine weiter – je nach Wohnort und Zeitreserve bis Stein am Rhein oder Schaffhausen. Die müden Füsse werden dies zu schätzen wissen.

Mo, 02.09.02: Von Neuhaus über den Schwarzen Stein und den Hagen nach Bargen

Treffpunkt Bushof Schaffhausen 08.55 Uhr. Leitung Tardo. Eine Bergwanderung einmal ganz anders: wir beginnen oben, wenn wir vom kurzen Aufstieg zum Buchemer Stumpen einmal grosszügig absehen, und bewegen uns vorwiegend abwärts. Das lässt die Wanderung auch mit Herzschritt-macher machbar erscheinen. Der Buchemer Stumpen sollte auch von denen mit gesunder Aorta nicht geraucht werden; er steht unter Schutz. Dass am Schwarzen Stein dann neue historische Erkenntnisse vermittelt werden, ist ja eigentlich selbstverständlich; unsere Wanderungen sind schliesslich Bildungsveranstaltungen. Nur mit der entsprechenden Subventionierung haperts vorläufig noch. In dieser Hinsicht müsste gelegentlich etwas unternommen werden. Die Feuerstelle ist uns ja bereits vertraut, auch wenn wir dort letztes Mal nur eine Zwischenverpflegung genossen. ID nicht vergessen.

Mo, 07.10.02: Von Erzingen nach Tiengen

Treffpunkt Bahnhofhalle Schaffhausen 09.00 Uhr. Leitung Trapper. Schon wieder gilt es, einen mit Fressalien vollgepackten Rucksack herumzuschleppen, da kulinarisch im süddeutschen Raum die übliche Montags-Totehose herrscht. Sei’s drum: wir lassen uns nicht von derartigen Ausflügen abhalten. Für (ehemalige) Sulzer-Fans ist ein Besuch beim geadelten Namensvetter vorgeschrieben, für die andern ist dies freiwillig, aber sei hier ausdrücklich empfohlen. Wir wollen doch mal sehen, wie der Graf mit der einzig erhaltenen prachtvollen Münze gewohnt hat. Zündhölzer und Pöötääterli müssen vor den Stadttoren von Tiengen abgegeben werden, da die Eingeborenen mit den Schaffhausern nun mal einschlägige unliebsame Vorkommnisse assoziieren. Und wenn die DB noch nicht pleite ist und wir genügend EURO mit dabei haben, werden wir den Heimweg dieselmotorisiert bestimmt finden. ID nicht vergessen.

Mo, 04.11.02: Grenzhüpfen vom Rheinhard in den Hegau

Treffpunkt Bahnhofhalle Schaffhausen 10.00 Uhr. Leitung Swift. Je nach dem Zustand der momentan eher als Baugrube zu bezeichnenden Bahnhofhalle werden wir allenfalls den Treffpunkt kurzfristig verlagern müssen. Als Alternative drängt sich gegebenenfalls der Eingang von weiland Billy’s Drogen-Outlet auf. Und dann heisst es «go east, old men», wobei sich die erste Wegstrecke als irgendwie vertraut herausstellen dürfte. Wir haben das alles aber aus einem ganz andern Blickwinkel betrachtet. Mit diesem «déja vu» müssen wir uns so oder so langsam vertraut machen, je länger wir unserem gemeinsamen Hobby frönen. Und für die ganze Wanderung gilt: man bittet, nicht über die Grenzsteine zu stolpern. Sportliche haben die Möglichkeit, häufig Grätschen über besagte Granitbrocken zu üben. Deshalb wie häufig: bitte ID nicht vergessen.

Mo, 02.12.02: Samichlaus-Wanderung über den Kohlfirst

Treffpunkt Bahnhof Feuerthalen 10.10 Uhr. Leitung Hecht. Seinen Sprüchen habe ich wenig beizufügen, sonst vergesst Ihr das Wandern noch und werdet zu reinen Leseratten! Immerhin sei der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich Hecht nicht darauf versteift, die Wanderung in seinem ureigentlichen Element durchzuführen; dann doch lieber Schnee! Feucht(-fröhlich) wirds nach dem Mittagessen ja dann trotzdem noch. Ab welcher Station (und ob überhaupt) wir dann noch öffentliche Verkehrsmittel benützen, scheint noch völlig offen zu sein. Wandervögel sind bekanntlich flexibel.

Mit herzlich rot-weiss-grünen Grüssen

Euer Tardo

PS: Wie alle zwei Jahre wieder einmal ein ernstes Wort an die virtuellen Wandervögel: aus medizinischer Sicht ist es wenig wirksam, nur die Wandervorschläge zu lesen (sei’s ab Papier oder im Internet) und sich dann gemütlich im Polstersessel zu räkeln. Deshalb die Aufforderung an alle, die in den Jahren 2001 und 2002 bisher zwar die Unterlagen jeweils erhielten, dann aber permanent schwänzten: sofort Marschbereitschaft erstellen und auf die oben kurz kommentierten Wanderungen kommen! Wer dies nicht schafft, wird gnadenlos ins Feld der normalen Munoten relegiert – ein Abstieg, wie er grösser nicht sein könnte – und um den künftigen Lesestoff aus der Wandervogelquelle gebracht, d.h. von mir nicht mehr postalisch bedient. Ihr seht, es steht einiges auf dem Spiel….