Wandervögel

Programm der Wandervögel III/2000

Liebe wanderfreudige Farbenbrüder

nach der für uns als Wandervögel allerdings nicht real existierenden Sommerpause kann ich erneut schweisstreibende Aktivitäten in Aussicht stellen, die der körperlichen und gelegentlich auch der geistigen Ertüchtigung und der besinnlichen Einkehr der jeweiligen Teilnehmer dienen mögen; wir lassen offen, was nötiger ist! Als absolute Novität ist zudem ein Anlass zu vermerken, der die von mir gewählte Numerierung glatt aus den Angeln hebt: wenn in einem Monat zwei Daten zu reservieren sind, so ist der Kunstgriff eines Datums A und eines (ist doch logisch) Datums B die Rettung aus der Schwierigkeit, die sich aus der laufenden Numerierung einstellen könnten: wären unsere auch sonst arg strapazierten Hirnzellen denn in der Lage, ein Numerierungssystem, das den Monatszahlen zuwiderläuft, überhaupt korrekt zu verarbeiten? Diese eminent wichtige Frage zu stellen heisst sie beantworten! Ein Ausblick ins nächste Jahrtausend (wie oft kann man dies denn schon) mit Datum A und wieder mit Datum B schliesst das Programm diesmal ab. Drum lasst uns nun dem ernsten Teil des Schreibens ins Auge sehen, dem Marschbefehl im engeren Sinne. Alsda sind zu vermelden und im Kalender dick einzutragen:

Mo, 02.10.00: Schwarzwald – Von Höchenschwand nach St. Blasien

Leitung: Quax. Treffpunkt Kirche Höchenschwand 09.40 Uhr. Ohne Identitätskarte und die langsam aus der Mode kommende germanische Lokalwährung solltest du den Weg zum Start besser nicht unter die öffentlichen oder privaten Räder nehmen. Ein Gratistipp für die Wallfahrer: mit neuen Wanderschuhen lässt sich ein innigeres Verhältnis zum Schutzpatron des zu besuchenden Klosters gewinnen. Durch das Stiften einer genügend grossen Kerze (Sancho!) lasse sich übrigens die Grösse der allenfalls entstehenden Blasen in Grenzen halten, wie mir glaubhaft versichert wurde. Die Bildung regional strukturierter Fahrgemeinschaften erscheint sinnvoll (Kontaktstellen Piano und Tardo) und kann bereits in Baden vorbesprochen werden.

Mo, 06.11.00: Rund um den geheimnisvollen Mindelsee

Leitung: Hecht. Treffpunkt 9.20 Uhr in der Schalterhalle Bahnhof Schaffhausen. Mandel-? Mendel-? Mündel-? Mundel-? Mondelsee? Bereits die unsichere Schreibweise des Ziels zeigt, dass wir ihn kaum kennen. Der heutige Wanderleiter hat schon vom Cerevis her bessere Voraussetzungen, hier durchzublicken. Und wenn ich nicht ganz sicher wüsste, dass der «Erlkönig» von Shakespeare stammt und von Bert Brecht ins Deutsche übertragen wurde, würde ich glatt behaupten, Johann Wolfgang hätte ihn eben genau da geschrieben. Achtung! wir sind schon wieder im Ausland; die Restbestände der im Vormonat verwendeten Banknoten können so bestens verwertet werden, das gleiche gilt für echte und gefälschte Identitätskarten. Dass auf dem Ho Chi Minh-Pfad Passkontrollen stattfinden, ist mir allerdings neu. Früher hatte man jedenfalls den Eindruck, die Roten seien da völlig unter sich… Und wir können es drehen und wenden wie wir wollen: diesmal kommt auch der Brävste in die Hölle. Anmeldung bei Hecht nicht vergessen!

Fr, 10.11.00: Wandervögel-Singabend in der Munotenbude

Ab 20.15 Uhr. Es geht ein Rundgesang… und deshalb sollen für einmal nicht starke Schnürsenkel, sondern kräftige Stimmbänder im Vordergrund stehen. Wir zeigen der Aktivitas gleichzeitig, dass es uns nicht nur als Anhängsel zur Munoten-Webpage gibt, sondern dass wir auch real existieren und (hoffentlich) noch nicht alle Verse der romantischen Kanten vergessen haben. Darum: Burschen heraus! Und denkt dran: es sind erhaben ob Raum oder Zeit die Ritter von der Gemütlichkeit. Das anschliessende Ständeln überlassen wir den Aktiven – für deren Besen haben wir nicht ganz den Traumjahrgang. Das Parkieren auf Büsinger Gemeindeboden erspart bekanntlich die von AH Pfau so gern einkassierten Bussen.

Mo, 04.12.00: Thaynger Zipfel und Unterer Reiat

Leitung Trapper. DB-Abfahrt in Schaffhausen 09.32, Abmarsch in Thayngen 09.40. Hand aufs Herz: Wann warst du letztes Mal in Barzheim? In Hofen? In Schlatt a.R.? Ein wenig begangener Teil unserer Heimat wird unter kundiger Leitung erobert. Und auch hier gilt: Identitätskarte nicht vergessen, wir bewegen uns über die grüne Grenze. Die letzte Wanderung dieses Jahrtausends verdient, nicht verpasst zu werden. Im Reiatstübli gibts dann ein vorzeitiges «guets neus Joortuusig».

Und ob ihr’s glaubt oder nicht: auch im nächsten Jahrtausend wird gewandert! Der Anlass vom Montag, 08.01.2001 ist in eurem Kalender, sobald ihr einen neuen habt, deshalb schon vorzumerken. Ort, Zeit und Route werden später festgelegt.

Und zum Schluss noch ein Hinweis auf den Anlass vom Samstag, 20. Januar 2001: Fami Munotiae gemäss später noch zuzustellendem Programm. Das Tenue sollte dabei bei den meisten noch festlicher als bei den weiter oben angeführten Anlässen sein. Quader dagegen kann selbstverständlich in seinen eleganten kurzen Hosen erscheinen! Eine kurzfristig einberufene einstimmige Landsgemeinde (da Datum, Ort, Zeit und Brisanz der Traktandenliste geheim waren und es auch heute noch sind, liess deren Besuch arg zu wünschen übrig) hat diesen Anlass obligatorisch erklärt.

Ich freue mich, wenn ich auch die bisher nur als Programmbezüger «aktiven» Wandervögel auf einer Wanderung begrüssen kann. Andernfalls droht bekanntlich (ich erinnere an den letzten Aussand) die Relegation in den Kreis der übrigen, um nicht zu sagen hundsgewöhnlichen AHAH.

Mit herzlich rot-weiss-grünen Grüssen

Euer Tardo